Kastration- Ein umstrittenes Thema

 

Auch wir als Züchter werden oft gefragt:

  • Ab wann kann ich meinen Hund kastrieren lassen?
  • Was haltet ihr von Kastration?
  • Wo liegen die Vor- und Nachteile einer Kastration?
  • Welche Krankheiten beuge ich vor?

… und ganz oft hört ihr von uns die Aussage: „Würdest du dir die Gebärmutter oder z.B. den Blinddarm entfernen lassen, obwohl keine Krankheit, keine Entzündung und keine Schmerzen vorliegen?“ - Und einstimmig kommt die Antwort: NEIN!

 

Na also und so beginnt die Diskussion um Tierärzte, die dazu raten und wahrscheinlich nur ihren Profit sehen. Die Angst vor Tumore und Entzündungen, die mit oder ohne eine Kastration sowieso kommen können und die Analyse von Verhaltensdiagnostik des Hundes. Wir weisen auch sehr oft auf die Gefahren einer Kastration hin, denn so ein Eingriff mit Narkose, Wunde etc. ist auch nicht einfach mal so weggesteckt. In unserem Übernahmevertrag bzw. Kaufvertrag des Hundes setzten wir daher eine Klausel ein, uns bitte zu informieren, wenn eine solche Kastration bei unseren Käufern in Betracht gezogen wird. Wir möchten einfach nur gemeinsam die Beweggründe herausfinden, was man dadurch erhofft, aber auch Risiken und Sachverstand austauschen.

 

Eine Kastration ist nicht das NON PLUS ULTRA der Hundehaltung, auch keine Vorbeugung für bestimmte Krankheiten und auch kein Geheimrezept, seinen Hund leichter händeln zu können.

Hündinnen:

  1. Es ist kein guter Tierarzt, der rät, die Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren zu lassen. WAS SOLL DAS? Die Hündin befindet sich während der Läufigkeit in einem emotionalen und körperlichen Reifungsprozess. Wollen wir ihr das wirklich nehmen?
  2. Hinzu kommen können bei kastrierten Hündinnen: Inkontinenz, Schilddrüsenunterfunktion, Fellveränderungen, maskulines rüdenhaftes Auftreten
  3. Vorteile einer Kastration können jedoch sein, dass die Läufigkeit ausbleibt, mögliche Tumore gibt es seltener, Verhinderung von evtl. möglichen Entzündungen

 Rüden:

  1. Wie oft bekommen wir zu hören: Mein Rüde ist triebig! Er reagiert schlechter, wenn er auf eine läufige Hündin trifft! Er rammelt alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist! Klar, ein Rüde ist normalerweise potent. Und logisch wird er seine Chancen, die sich ihm bieten, nutzen wollen. Aber eine Wesensveränderung durch eine Kastration bleibt definitiv aus. Ihr habt immernoch den gleichen Rüden wie vorher.
  2. Ist aber der Rüde sehr triebig und kann sich auf gar nichts mehr konzentrieren, wirkt hyperaktiv und ist nicht mehr aufnahmefähig, quasi eingeschränkt in seinem Hundeleben, ist evtl. eine Kastration unumgänglich. Der Rüde leidet dann ziemlich unter seinem Verhalten. Selbst bei Mehrhundhaltung wird es Situationen geben, in denen ich Rüde und Hündin während der Läufigkeit schlecht trennen bzw. einen Hund woanders  unterbringen könnte.
  3.  Durch die Kastration beim Rüden können jedenfalls wieder nur MÖGLICHE Tumore vorgebeugt werden (Prostata- Hodentumore…)
  4. Die Nachteile einer Kastration ist ähnlich wie bei der Hündin: Inkontinenz, Fellveränderung, Übergewicht, Schilddrüsenunterfunktion…

Viele Studien und wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass mit der Kastration zwar bestimmte Tumorbildungen verhindert werden können, aber das Risiko für das Auftreten anderer Krebsarten so drastisch und stetig steigt, dass man in der Tiermedizin ein Umdenken fordert.

 

Ein Beispiel aus unserem Leben mit Rüde und Hündin:

Ihr wisst, Jerry Lee wurde kastriert. Unsere Beweggründe waren folgende: Aufgrund seiner schweren einseitigen HD und dem Bewusstsein, dass er unsere Emma decken könnte, entschieden wir uns für die Kastration bei ihm. Wir wollten nicht unverantwortlich in die Zucht einsteigen, kein Risiko eingehen „schlechte“ Erbanlagen an Welpen weiterzugeben und ihn in seinem enormen Trieb entlasten.

JerryLee rammelte sein Kuschelkissen, seinen Schlafplatz, den Fuß von uns Menschen… er konnte sich auf gar nichts mehr konzentrieren. Selbst seinen Namen hatte er vergessen bzw. überhört… er war einfach nur triebgesteuert. Er tat uns ehrlich schon sehr leid, da er sogar nachts davon geweckt wurde. Wir buchten das erstmal unter ERFAHRUNG SAMMELN ab. Später kam dann unsere Emma hinzu und somit der Zuchtgedanke. Also wurde unser „potenter“ Bub erst einmal auf mögliche Erbkrankheiten untersucht. Wir ließen unter anderem auch die Hüfte HD röntgen und da kam der Tiefschlag: HD= D (sehr schlecht). Die Gelenkkugel saß nicht richtig in der Hüftpfanne, es war klar und deutlich zu erkennen. Eine Zucht mit ihm ist ausgeschlossen. Und danach kam eins zum anderen, da er als Deckrüde sowieso nicht in Frage kommen wird und er unter seinem Trieb leidet, kam die Kastration zustande. Auch weil wir am Aufbau der Hundezucht waren, wäre es für JerryLee nur eine große Qual gewesen, läufige Hündinnen vor die Nase gesetzt zu bekommen. 

 

Was wir damit sagen wollen: Eine Kastration sollte immer zum Wohle des Hundes geschehen! Nicht einfach mal so… weil es könnte ja sein, dass…  Bitte wägt dieses Thema genau ab, schaut wie ihr eurem Hund erst einmal anderweitig helfen könnt, sucht euch einen Tierarzt des Vertrauens oder fragt euren Züchter um Rat.

 

Krankheiten, Tumore, Entzündungen können kommen, ob mit oder ohne Kastration!

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