Auch wir als Züchter werden oft gefragt:
… und ganz oft hört ihr von uns die Aussage: „Würdest du dir die Gebärmutter oder z.B. den Blinddarm entfernen lassen, obwohl keine Krankheit, keine Entzündung und keine Schmerzen vorliegen?“ - Und einstimmig kommt die Antwort: NEIN!
Na also und so beginnt die Diskussion um Tierärzte, die dazu raten und wahrscheinlich nur ihren Profit sehen. Die Angst vor Tumore und Entzündungen, die mit oder ohne eine Kastration sowieso kommen können und die Analyse von Verhaltensdiagnostik des Hundes. Wir weisen auch sehr oft auf die Gefahren einer Kastration hin, denn so ein Eingriff mit Narkose, Wunde etc. ist auch nicht einfach mal so weggesteckt. In unserem Übernahmevertrag bzw. Kaufvertrag des Hundes setzten wir daher eine Klausel ein, uns bitte zu informieren, wenn eine solche Kastration bei unseren Käufern in Betracht gezogen wird. Wir möchten einfach nur gemeinsam die Beweggründe herausfinden, was man dadurch erhofft, aber auch Risiken und Sachverstand austauschen.
Eine Kastration ist nicht das NON PLUS ULTRA der Hundehaltung, auch keine Vorbeugung für bestimmte Krankheiten und auch kein Geheimrezept, seinen Hund leichter händeln zu können.
Hündinnen:
Rüden:
Viele Studien und wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass mit der Kastration zwar bestimmte Tumorbildungen verhindert werden können, aber das Risiko für das Auftreten anderer Krebsarten so drastisch und stetig steigt, dass man in der Tiermedizin ein Umdenken fordert.
Ein Beispiel aus unserem Leben mit Rüde und Hündin:
Ihr wisst, Jerry Lee wurde kastriert. Unsere Beweggründe waren folgende: Aufgrund seiner schweren einseitigen HD und dem Bewusstsein, dass er unsere Emma decken könnte, entschieden wir uns für die Kastration bei ihm. Wir wollten nicht unverantwortlich in die Zucht einsteigen, kein Risiko eingehen „schlechte“ Erbanlagen an Welpen weiterzugeben und ihn in seinem enormen Trieb entlasten.
JerryLee rammelte sein Kuschelkissen, seinen Schlafplatz, den Fuß von uns Menschen… er konnte sich auf gar nichts mehr konzentrieren. Selbst seinen Namen hatte er vergessen bzw. überhört… er war einfach nur triebgesteuert. Er tat uns ehrlich schon sehr leid, da er sogar nachts davon geweckt wurde. Wir buchten das erstmal unter ERFAHRUNG SAMMELN ab. Später kam dann unsere Emma hinzu und somit der Zuchtgedanke. Also wurde unser „potenter“ Bub erst einmal auf mögliche Erbkrankheiten untersucht. Wir ließen unter anderem auch die Hüfte HD röntgen und da kam der Tiefschlag: HD= D (sehr schlecht). Die Gelenkkugel saß nicht richtig in der Hüftpfanne, es war klar und deutlich zu erkennen. Eine Zucht mit ihm ist ausgeschlossen. Und danach kam eins zum anderen, da er als Deckrüde sowieso nicht in Frage kommen wird und er unter seinem Trieb leidet, kam die Kastration zustande. Auch weil wir am Aufbau der Hundezucht waren, wäre es für JerryLee nur eine große Qual gewesen, läufige Hündinnen vor die Nase gesetzt zu bekommen.
Was wir damit sagen wollen: Eine Kastration sollte immer zum Wohle des Hundes geschehen! Nicht einfach mal so… weil es könnte ja sein, dass… Bitte wägt dieses Thema genau ab, schaut wie ihr eurem Hund erst einmal anderweitig helfen könnt, sucht euch einen Tierarzt des Vertrauens oder fragt euren Züchter um Rat.
Krankheiten, Tumore, Entzündungen können kommen, ob mit oder ohne Kastration!